Die meisten meiner Kompositionen entstehen bei mir zu Hause in meinem Studio. Hier kann ich zu jeder Tag- und Nachtzeit an neuen Ideen arbeiten. Fast alle Teile einer Komposition werden hier produziert, eingespielt und gemischt. Dabei verbinde ich jeweils die Vorteile der analogen und der digitalen Welt. Ich kombiniere elektronische Sounds aus Synthesizern und Samplern mit Aufnahmen von Instrumenten und eigenen Fieldrecordings. Dabei ist es egal, ob ich gerade im Bereich Filmmusik, Sounddesign,oder an einem eigenen Studioalbum arbeite.
Ich verfüge über ein gutes Netzwerk in der Berliner Musikszene und kann zusätzliche Aufnahmen jederzeit in verschiedenen Tonstudios organisieren. Außerdem kenne ich viele Instrumentalisten, die für das Einspielen bestimmter Parts und Overdubs von mir engagiert werden können.
Ich bin ein steter Sammler von Geräuschen und Atmoaufnahmen und verlasse das Haus nur selten, ohne Aufnahmegerät. So ist im Laufe der Jahre eine umfangreiche Sammlung an eigenen Klängen, Geräuschen und Sounds entstanden. Oft sind diese Fieldrecordings die Basis für meine Klangforschung. Lebendige Klänge als Ausgangsmaterial zu verwenden, erzeugen in der Regel interessantere Sound Texturen, wenn sie später mit dem Sampler und Effekten bearbeitet werden. Dabei kommt es mir nicht unbedingt darauf an, dass der Originalklang erhalten bleibt, sondern ich freue mich immer, wenn daraus etwas ganz Neues entsteht.
Bei den Aufnahmen von Geräuschen und Atmos versuche ich oft neue Wege zu gehen und verlasse mich nicht unbedingt auf die allgemeinen Lehrmeinung. In der Regel nehme ich die gleiche Situation mit unterschiedlichen Mikrofonen auf und mische das Ergebnis später in verschiedenen Layern zusammen. So habe ich immer eine große Auswahl an Aufnahmen zur Verfügung und kann den Klang sehr präzise an die jeweilige Anforderung anpassen. Bei meinen Recordings verwende ich deswegen auch gerne ausgefallene Mikrofone, wie Stereo-Kontakt-Mikros, Originalkopf-Mikrofone, oder ein Stereo-Hydrophon für Unterwasseraufnahmen. Wenn die Aufnahme eher eine 8-bit-Klangfarbe erhalten soll, leistet das Original Mikro meines ersten Apple Computers, dem Performa 450, nach wie vor gute Dienste.
Genauso experimentiere ich gerne mit ungewöhnlichen Instrumenten und Aufnahmesituationen. Natürlich arbeite ich viel mit klassischen Instrumenten, wie Piano, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Ich habe zudem eine umfangreiche Sammlung an Perkussionsinstrumenten und Trommeln. Aber oft sind es die ganz normalen Gegenstände des Alltags, denen man die interessantesten Klänge entlocken kann.
Für einige Filme, oder Szenen kann man die richtige Stimmung und Klangfarbe aber am besten mit elektronischen Instrumenten erzeugen. Die unendlichen Möglichkeiten Sound und Rhythmus mit Synthesizern zu gestalten, hat mich sehr früh fasziniert. Schon im Alter von etwa 14 Jahren, als die ersten erschwinglichen Instrumente auf den Markt kamen, habe ich mich intensiv mit elektronischer Musik auseinander gesetzt. Bis heute bin ich begeistert von der Gestaltungsvielfalt, die die verschiedenen Synthesizerarten ermöglichen. Egal ob sie mit subtraktiver oder granularer Synthese arbeiten, in sich geschlossen oder modular aufgebaut sind, die Klangforschung mit elektronischen Instrumenten zieht mich immer wieder in seinen Bann.